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Eigenbedarf bezeichnet im Windkraft-Kontext die Energie, die von einer Windkraftanlage für ihren eigenen Betrieb benötigt wird. Diese interne Energie wird nicht ins Stromnetz eingespeist, sondern dient dem Betrieb der Anlage selbst.

Allgemeine Beschreibung

Der Eigenbedarf einer Windkraftanlage umfasst den Stromverbrauch aller Systeme, die für den Betrieb, die Steuerung und die Sicherheit der Anlage notwendig sind. Zu diesen Verbrauchern gehören:

  1. Steuerungssysteme: Computer, Sensoren und andere Kontrollsysteme, die die Windrichtung, den Betriebsstatus und die Leistung der Anlage überwachen.
  2. Yaw-System: Motoren, die die Gondel ausrichten, damit die Rotorblätter optimal zur Windrichtung stehen.
  3. Rotorblattverstellung (Pitch-System): Systeme, die den Anstellwinkel der Rotorblätter regulieren, um die Leistung zu optimieren und bei starkem Wind Schäden zu vermeiden.
  4. Kühl- und Heizsysteme: Diese sind besonders bei extremen Wetterbedingungen notwendig, um Bauteile wie Generatoren oder Getriebe zu schützen und ihre Effizienz zu erhalten.
  5. Licht- und Sicherheitseinrichtungen: Hindernisfeuer oder Beleuchtung, insbesondere bei Offshore-Anlagen, sowie Alarm- und Überwachungssysteme.

Der Eigenbedarf variiert je nach Größe und Typ der Windkraftanlage, liegt jedoch typischerweise zwischen 1 % und 2 % der insgesamt erzeugten Energie. Offshore-Anlagen haben aufgrund von anspruchsvolleren Betriebsbedingungen und zusätzlichen Sicherheitssystemen häufig einen etwas höheren Eigenbedarf.

Ein effizientes Management des Eigenbedarfs trägt dazu bei, den Nettoertrag der Anlage zu maximieren und den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Spezielle Aspekte

  • Leerlaufbetrieb: Auch wenn die Anlage keinen Strom erzeugt, benötigt sie Energie für Basisfunktionen wie Beleuchtung und Überwachung.
  • Offshore-Eigenbedarf: Wegen der erschwerten Bedingungen auf See sind zusätzliche Energieverbraucher wie Korrosionsschutzsysteme oder stärkere Heizungen erforderlich.

Anwendungsbereiche

  • Betriebsführung: Optimierung des Eigenbedarfs, um die Energieeffizienz der Anlage zu steigern.
  • Wartung: Analyse des Eigenbedarfs zur Identifikation von ineffizienten oder defekten Systemen.
  • Netzunabhängige Anlagen: In Inselbetrieben oder Microgrids wird der Eigenbedarf direkt durch die Anlage gedeckt.

Bekannte Beispiele

  • Offshore-Windparks: Anlagen wie der "BARD Offshore 1"-PARK in der Nordsee haben aufgrund der rauen Umweltbedingungen einen höheren Eigenbedarf.
  • Energiesparsysteme: Hersteller wie Vestas und Siemens Gamesa entwickeln kontinuierlich Technologien, um den Eigenbedarf zu senken und die Nettoenergieausbeute zu maximieren.
  • Hybridsysteme: Einige Anlagen decken ihren Eigenbedarf durch zusätzliche Solarmodule oder Batteriesysteme.

Risiken und Herausforderungen

  • Energieverluste: Ein hoher Eigenbedarf reduziert die Menge an Strom, die ins Netz eingespeist werden kann, und verringert somit die Wirtschaftlichkeit der Anlage.
  • Technische Defekte: Ausfälle in Systemen wie dem Pitch- oder Yaw-System können den Eigenbedarf erhöhen und den Betrieb beeinträchtigen.
  • Offshore-Herausforderungen: Die aufwändigeren Betriebsbedingungen bei Offshore-Anlagen führen zu einem erhöhten Eigenbedarf, der die Erträge mindern kann.

Ähnliche Begriffe

  • Interner Energieverbrauch
  • Selbstverbrauch
  • Betriebsenergiebedarf
  • Leistungsbedarf
  • Nettoenergieausbeute

Zusammenfassung

Der Eigenbedarf beschreibt die Energiemenge, die eine Windkraftanlage für ihren eigenen Betrieb benötigt. Obwohl er meist nur einen kleinen Teil der erzeugten Energie ausmacht, spielt seine Optimierung eine wichtige Rolle für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage. Insbesondere bei Offshore-Anlagen sind Maßnahmen zur Minimierung des Eigenbedarfs von großer Bedeutung, um die Nettoenergieerträge zu maximieren.

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