UKA: Mit Expertise zum erfolgreichen Windparkprojekt.

English: Energy Transport/Transmission, Español: Transporte de Energía, Português: Transporte de Energia, Français: Transport d'Énergie, Italiano: Trasporto di Energia

Energietransport im Windkraftkontext bezeichnet die Überführung der durch Windenergieanlagen (WEA) erzeugten elektrischen Energie über das Stromnetz von den Erzeugungsstandorten (Windparks an Land und auf See) zu den Verbrauchszentren (Städte, Industrie). Es umfasst die technischen Infrastrukturen und logistischen Prozesse des Netzbetriebs (Übertragung und Verteilung).

Allgemeine Beschreibung

Der Energietransport ist die logistische Herausforderung der Windkraft:

  1. Kernproblem: Windstrom wird oft an Orten erzeugt, die weit entfernt von den Hauptverbrauchern liegen (z. B. Windparks an der Nordseeküste oder auf See), was einen großräumigen Transport über lange Strecken erfordert.

  2. Infrastruktur: Der Transport erfolgt hauptsächlich über Hoch- und Höchstspannungsleitungen (Freileitungen und Erdkabel), die das Übertragungsnetz bilden.

  3. Anpassungsbedarf: Das bestehende, oft von zentralen Großkraftwerken ausgelegte, Stromnetz muss massiv ausgebaut und umstrukturiert werden, um die dezentrale und schwankende Einspeisung der Windenergie zu bewältigen.


Anwendungsbereiche

Energietransport ist auf verschiedenen Ebenen relevant:

  • Offshore-Anbindung: Transport der auf See erzeugten Energie über Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabel (HGÜ) über weite Strecken zum nächsten Netzanbindungspunkt an Land.

  • Onshore-Netzausbau: Bau von Nord-Süd-Trassen (z. B. SuedLink, SuedOstLink) zur Überführung des überschüssigen Windstroms aus den windreichen Norden in die Industrieregionen des Südens.

  • Verteilnetze: Lokale Verteilnetze müssen die zahlreichen Windparks auf kommunaler Ebene aufnehmen und den Strom in das übergeordnete Netz einspeisen.


Spezielles: Gleichstrom vs. Wechselstrom

Die Wahl der Übertragungstechnologie hängt von der Entfernung ab:

  • Hochspannungs-Wechselstrom (HGÜ): Klassische Methode, die sich für kürzere Strecken (bis zu 80-100 km) und die Verteilung in regionalen Netzen eignet. Sie verursacht aber auf langen Strecken hohe Blindleistungsverluste.

  • Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ): Bevorzugte Technologie für den Langstreckentransport (z. B. bei großen Nord-Süd-Trassen oder Offshore-Anbindungen), da hier die Übertragungsverluste auf langen Strecken deutlich geringer sind und keine Blindleistung zur Stabilisierung benötigt wird.


Bekannte Beispiele

  • Seekabel: Mehrere Offshore-Anbindungsleitungen, die Hunderte von Kilometern von den Windparks durch die Nordsee bis zu Konverterstationen an Land führen.

  • SuedLink: Eines der größten deutschen Infrastrukturprojekte, das als HGÜ-Erdkabeltrasse konzipiert wurde, um Windstrom aus dem Norden in den Süden zu transportieren.

  • Transformatorenstationen: Notwendige Einrichtungen in den Windparks und an den Übergabepunkten, um die lokal erzeugte Spannung auf die Transportspannung (z. B. 380 kV) hochzuspannenen.


Risiken und Herausforderungen

  • Netzengpässe: Die unzureichende Transportkapazität führt zu Engpässen, weshalb Windparks abgeschaltet (Redispatch) werden müssen, was hohe volkswirtschaftliche Kosten verursacht.

  • Planungswiderstand: Der Bau neuer Freileitungen und Erdkabeltrassen trifft auf lokalen Widerstand und langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren.

  • Übertragungsverluste: Trotz optimierter Technologie gehen durch den Widerstand der Leitungen immer Verluste (Wärme) auf dem Transportweg verloren.


Ähnliche Begriffe

  • Netzausbau

  • Übertragungsnetz

  • Redispatch

  • HGÜ (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung)

  • Netzintegration


Zusammenfassung

Energietransport im Windkraftkontext ist die Überführung des dezentral erzeugten Windstroms von den Erzeugungszentren zu den Verbrauchern über das Stromnetz. Er ist essenziell, erfordert aber einen massiven Netzausbau mit HGÜ-Technologie für lange Strecken (Nord-Süd-Trassen, Offshore-Anbindung), um die Transportverluste zu minimieren. Die größten Herausforderungen sind Netzengpässe, die zu kostspieligem Redispatch führen, und die langwierigen Genehmigungsverfahren für neue Trassen.

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