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Biomasseenergie bezieht sich auf die Umwandlung von organischen Materialien wie Pflanzen, Holz oder landwirtschaftlichen Abfällen in Energie. Im Windkraft-Kontext steht Biomasseenergie oft als eine ergänzende Form der erneuerbaren Energiegewinnung neben der Windenergie, die vor allem dann eine Rolle spielt, wenn Windenergie aufgrund von Windflauten nicht verfügbar ist. Biomasse kann somit zur Stabilisierung der Energieversorgung beitragen, insbesondere in Regionen, die auf einen Mix aus verschiedenen erneuerbaren Energien setzen.

Allgemeine Beschreibung

Biomasseenergie wird aus organischem Material gewonnen und ist eine der ältesten Energiequellen der Menschheit. Im Windkraftkontext wird sie häufig als ergänzende Energiequelle betrachtet, da sie wetterunabhängig und konstant verfügbar ist, während Windkraft, abhängig von den Windverhältnissen, schwankende Erträge liefert. Biomasse kann als Brennstoff in Kraftwerken verwendet werden, um Strom und Wärme zu erzeugen, oder in Biogasanlagen, die organische Abfälle in Gas umwandeln, das dann in Strom umgewandelt werden kann.

Die Biomasseenergie kann durch die Verbrennung von Holz, Pflanzenresten, Biogas oder Biokraftstoffen erzeugt werden. Diese Energieform gilt als klimaneutral, da die beim Verbrennungsprozess freigesetzten CO₂-Mengen im Idealfall zuvor durch das Pflanzenwachstum aus der Atmosphäre gebunden wurden. Das macht Biomasse zu einer nachhaltigen Ergänzung zur Windkraft, die insbesondere in Zeiten geringer Windstärke einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten kann.

Im Gegensatz zur Windkraft, die in erster Linie Strom erzeugt, kann Biomasseenergie sowohl zur Strom- als auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Dies macht sie besonders vielseitig. In Kombination mit Windkraft kann Biomasse dazu beitragen, eine durchgehende Energieversorgung sicherzustellen, auch wenn der Wind nicht weht. In Hybridkraftwerken, die Wind- und Biomasseenergie kombinieren, wird diese Kombination gezielt eingesetzt, um die Schwankungen der Windenergie auszugleichen und eine konstante Energieproduktion zu gewährleisten.

Anwendungsbereiche

Biomasseenergie kann im Windkraftkontext in verschiedenen Bereichen Anwendung finden:

  • Kombikraftwerke: Anlagen, die sowohl Windkraft als auch Biomasseenergie nutzen, um eine stabile Energieversorgung sicherzustellen. Die Biomasse kann einspringen, wenn der Wind schwach ist.
  • Dezentrale Energieversorgung: In ländlichen Regionen, wo Windkraftanlagen häufig aufgestellt werden, kann Biomasse genutzt werden, um kleine, unabhängige Energienetze zu betreiben.
  • Flexibilität im Stromnetz: Biomasseanlagen können flexibel hoch- oder runtergefahren werden, um Schwankungen in der Windenergieproduktion auszugleichen.

Bekannte Beispiele

Ein bekanntes Beispiel für die Kombination von Biomasseenergie und Windkraft ist das Hybridkraftwerk "Feldheim" in Brandenburg, Deutschland. Hier werden Windkraft, Photovoltaik und Biogas kombiniert, um eine autarke und kontinuierliche Energieversorgung für das gesamte Dorf zu gewährleisten. Die Windkraft liefert den Hauptanteil der Energie, während die Biogasanlage einspringt, wenn der Wind nicht stark genug ist, um den Strombedarf zu decken.

Ein weiteres Beispiel ist das "Bioenergiezentrum Nordhausen", wo Biomasse und Windenergie zusammen genutzt werden, um sowohl Strom als auch Wärme zu erzeugen. Dies ermöglicht eine optimierte Nutzung der erneuerbaren Ressourcen und trägt dazu bei, die Energiewende voranzutreiben.

Risiken und Herausforderungen

Die Integration von Biomasseenergie in den Windkraftkontext bringt auch Herausforderungen mit sich. Ein wesentliches Problem ist die begrenzte Verfügbarkeit von Biomasse, da Anbauflächen konkurrieren können mit der Nahrungsmittelproduktion. Die Nutzung von landwirtschaftlichen Abfällen oder Reststoffen ist zwar eine Lösung, aber diese Ressourcen sind nicht unbegrenzt verfügbar. Zudem kann der Anbau von Energiepflanzen zu Umweltproblemen wie Monokulturen oder Bodendegradation führen.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die Verbrennung von Biomasse trotz ihrer CO₂-Neutralität Emissionen freisetzt, die gesundheitsschädlich sein können, wie Feinstaub oder Stickoxide. Dies erfordert moderne Filtertechnologien, um die Umweltbelastung zu minimieren.

Schließlich kann auch die Infrastruktur zur Sammlung und Verarbeitung von Biomasse eine Herausforderung darstellen, insbesondere in ländlichen Regionen, wo Windparks häufig errichtet werden. Der Transport von Biomasse über weite Entfernungen kann die Umweltbilanz verschlechtern und die wirtschaftliche Rentabilität beeinträchtigen.

Ähnliche Begriffe

  • Bioenergie: Ein allgemeiner Begriff für die Energieerzeugung aus biologischen Materialien.
  • Biogas: Gas, das durch die Zersetzung organischer Stoffe (z. B. Gülle oder Pflanzenreste) entsteht und zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird.
  • Energiepflanzen: Pflanzen, die speziell für die energetische Nutzung angebaut werden, wie Mais oder Raps.

Zusammenfassung

Biomasseenergie ist im Windkraftkontext eine wichtige Ergänzung, die zur Stabilisierung der Energieversorgung beitragen kann, indem sie die Schwankungen der Windenergie ausgleicht. Sie wird aus organischen Materialien gewonnen und kann sowohl zur Strom- als auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Die Kombination von Windkraft und Biomasse ermöglicht eine flexible und nachhaltige Energieerzeugung, bringt jedoch Herausforderungen wie begrenzte Verfügbarkeit von Biomasse und potenzielle Umweltbelastungen mit sich. Hybridkraftwerke, die beide Energiequellen nutzen, stellen eine zukunftsweisende Lösung dar, um die Energiewende voranzutreiben.

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