Die Buchhaltungen kennen seit dreißig Jahren die sog. Bilanzkennzahlen, die eine schnelle und relativ . . ." rev="av:20240117100017" rel="noopener">Kennzahl, der aus Betriebsdaten von Windkraftanlagen einer bestimmten Region bestimmt wird und für Vergleiche verwendet wird. Er wird meist je Kalendermonat berechnet. Der Produktionsindex beträgt 100, wenn die Windverhältnisse bzw. die Energieerträge des Monats dem langjährigen Mittel entsprechen. Der Langfristertrag einer weiteren Windkraftanlage aus der Region, die erst seit kürzerem in Betrieb steht, kann z.B. über lineare Regression über den Produktionsindex berechnet werden.

Die ersten Windkraftanlagen, von denen Ertragsdaten herangezogen werden können, wurden in Deutschland Ende der 80er Jahre errichtet. Es existieren zunehmend Betriebsergebnisse von Windkraftanlagen über lange Zeiträume. Das mittlere Niveau der Windverhältnisse dieser Zeiträume können im häufiger als repräsentativ für noch längere Zeiträume bzw. für Zukunft angesetzt werden.

Bei der Erstellung eines Produktionsindex muss mindestens folgendes beachtete werden:
* Die Windkraftanlagen dürfen technisch nicht verändert worden sein und ihr Betriebsverhalten muss konsistent sein.
* Die Umgebung der Anlagen darf nicht durch Zubau anderer Anlagen, Gebäude oder Bewuchs geändert worden sein.
* Die Ertragsdaten müssen vom Einfluss von Stillständen bereinigt werden.

Produktionsindices können aus diesen Ertragsdaten generiert werden. Leider sind die meisten Datenreihen von solchen Windkraftanlagen unvollständig und die Informationen über die oben erläuterten Einflüsse sind nicht verfügbar. Dennoch kann ein komplette Zeitreihe von solchen Anlagen aufgebaut werden und Produktionsindices daraus abzuleiten. Die entsprechenden Windkraftanlagen müssten eigentlich regelmäßig besichtigt werden, um Veränderungen ihrer Umgebung zu erkennen und zu dokumentieren. Dies ist in der Praxis kaum durchführbar. Um inkonsistente Daten zu erkennen und zu korrigieren, werden Vergleiche zwischen den Ertragsdaten mehrerer Windkraftanlagen und auch mit anderen Daten durchgeführt. Wenn die Daten der letzten Jahre fehlen oder sich die Umgebung der Anlagen verändert hat, werden die entsprechenden Zeiträume durch geeignete Skalierung der Daten anderer Windkraftanlagen mit ausreichend langer Betriebsdauer aufgefüllt. Die Skalierung wird durch einen Vergleich zeitgleicher Daten über mehrere Jahre ermittelt.

Der Vorteil gegenüber dem IWET-Index ist, dass wenige, klar definierte Windkraftanlagen betrachtet werden, so dass die Qualitätskontrolle der Daten intensiver sein kann. Damit sollte das Absolutniveau stabiler sein. Außerdem ist die räumliche Auflösung feiner. Diese Vorgehensweise wurde von anemos-jacob GmbH über mehrere Jahre entwickelt. Sie wird inzwischen in der Firma als Standardverfahren eingesetzt.


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Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG
Großer Burstah 42, 20457 Hamburg
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