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Solarstrom bezeichnet elektrischen Strom, der durch die Umwandlung von Sonnenlicht mithilfe photovoltaischer Technologien oder solarthermischer Kraftwerke erzeugt wird. Diese Form der Energiegewinnung gilt als eine der vielversprechendsten Lösungen für eine nachhaltige und klimafreundliche Stromversorgung. Durch die Nutzung erneuerbarer Ressourcen trägt sie maßgeblich zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei und verringert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Allgemeine Beschreibung

Solarstrom entsteht primär durch zwei technische Verfahren: die Photovoltaik (PV) und die solarthermische Stromerzeugung (auch Concentrated Solar Power, CSP genannt). Bei der Photovoltaik wird Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom umgewandelt, indem Halbleitermaterialien – meist Silizium – in Solarzellen Lichtphotonen absorbieren und dadurch Elektronen freisetzen. Dieser Prozess basiert auf dem photoelektrischen Effekt, der erstmals 1839 von Alexandre Edmond Becquerel beschrieben wurde.

Solarthermische Kraftwerke hingegen nutzen die Wärme der Sonnenstrahlung, um Dampf zu erzeugen, der Turbinen antreibt und so Generatoren zur Stromerzeugung in Bewegung setzt. Diese Technologie erfordert oft große Spiegelflächen (Parabolrinnen oder Heliostate), die das Licht auf einen zentralen Absorber bündeln. Beide Methoden haben gemeinsam, dass sie die unerschöpfliche Energie der Sonne nutzen, die jährlich etwa 1,5 × 1018 kWh auf die Erdoberfläche strahlt – ein Vielfaches des globalen Energiebedarfs.

Die Effizienz von Solaranlagen hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die geographische Lage, die Ausrichtung und Neigung der Module, die verwendeten Materialien sowie meteorologische Bedingungen wie Bewölkung oder Verschmutzung. Moderne monokristalline Solarzellen erreichen Wirkungsgrade von bis zu 24 %, während Dünnschichtmodule etwa 10–13 % erreichen (Fraunhofer ISE, 2023). Trotz dieser Unterschiede hat sich die Technologie in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert, was zu sinkenden Produktionskosten und einer breiten Marktdurchdringung geführt hat.

Ein entscheidender Vorteil von Solarstrom ist seine Dezentralität: Anlagen können auf Dächern, Freiflächen oder sogar in Gebäudefassaden (Gebäudeintegrierte Photovoltaik, BIPV) installiert werden. Dies reduziert Übertragungsverluste und ermöglicht eine lokale Energieversorgung. Zudem sind Solaranlagen wartungsarm und haben eine Lebensdauer von 25–30 Jahren, wobei die meisten Komponenten recycelbar sind. Dennoch stellt die Entsorgung von Altmodulen, insbesondere bei seltenen Erden in Dünnschichtzellen, eine ökologische Herausforderung dar.

Technische Details

Photovoltaikanlagen bestehen aus mehreren Komponenten: den Solarmodulen (Zusammenschluss mehrerer Solarzellen), Wechselrichtern, die den erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umwandeln, sowie Montagesystemen und optional Speicherlösungen wie Lithium-Ionen-Batterien. Die Leistung einer Anlage wird in Kilowatt Peak (kWp) angegeben, was die maximale Leistung unter Standardtestbedingungen (1000 W/m² Sonneneinstrahlung, 25 °C Modultemperatur) beschreibt.

Solarthermische Kraftwerke arbeiten mit höheren Temperaturen (bis zu 1000 °C in Turmkraftwerken) und nutzen oft Wärmespeicher (z. B. geschmolzenes Salz), um Strom auch nach Sonnenuntergang bereitzustellen. Diese Speicherkapazität macht CSP besonders für Regionen mit hoher direkter Sonneneinstrahlung attraktiv, wie etwa in Spanien (Andasol-Kraftwerk) oder den USA (Ivanpah Solar Power Facility). Ein Nachteil ist jedoch der höhere Wasserverbrauch für Kühlsysteme im Vergleich zur Photovoltaik.

Die Netzintegration von Solarstrom erfordert intelligente Steuerungssysteme, da die Einspeisung schwankt. In Deutschland regelt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Vergütung und Einspeisepriorität, während in anderen Ländern Feed-in-Tarife oder Auktionsmodelle genutzt werden. Smart Grids und Demand-Side-Management helfen, Angebots- und Nachfragespitzen auszugleichen.

Anwendungsbereiche

  • Private Haushalte: Aufdachanlagen zur Eigenversorgung oder Einspeisung ins öffentliche Netz, oft kombiniert mit Stromspeichern für höhere Autarkie.
  • Industrie und Gewerbe: Großflächige Freiflächenanlagen oder Dachinstallationen zur Senkung der Energiekosten und Erfüllung von Klimazielen.
  • Landwirtschaft: Agri-Photovoltaik, bei der Solarmodule über Feldern installiert werden, um gleichzeitig Strom und Nahrungsmittel zu produzieren.
  • Öffentliche Infrastruktur: Solarparkplätze, Lärmschutzwände mit PV-Modulen oder Solaranlagen auf Schulen und Verwaltungsgebäuden.
  • Entlegene Regionen: Inselanlagen oder Microgrids in Gebieten ohne Netzanschluss, oft kombiniert mit Dieselgeneratoren oder Windkraft.

Bekannte Beispiele

  • Bhadla Solar Park (Indien): Mit einer Leistung von 2,2 GW (Stand 2023) das größte Solarkraftwerk der Welt, das auf einer Fläche von 14 km² in der Wüste Rajasthans errichtet wurde.
  • Noor-Ouarzazate (Marokko): Ein solarthermisches Kraftwerk mit 580 MW Leistung, das geschmolzenes Salz als Wärmespeicher nutzt und nachts Strom liefert.
  • Solarstromförderung in Deutschland: Durch das EEG wurden bis 2023 über 60 GW Photovoltaik-Leistung installiert, was etwa 10 % des deutschen Strombedarfs deckt (Bundesnetzagentur).
  • Tesla Solar Roof: Eine Gebäudeintegrierte PV-Lösung, bei der Solarzellen in Dachziegel optisch unauffällig verbaut werden.

Risiken und Herausforderungen

  • Flächenverbrauch: Großflächige Freiflächenanlagen können mit Landwirtschaft oder Naturschutz konkurrieren, insbesondere in dicht besiedelten Regionen.
  • Rohstoffabhängigkeit: Seltene Metalle wie Indium (für Dünnschichtzellen) oder Silber (für Kontakte) sind begrenzt verfügbar und oft mit ökologischen oder sozialen Problemen bei der Förderung verbunden.
  • Intermittierende Verfügbarkeit: Solarstrom steht nur bei Tageslicht zur Verfügung, was ohne Speicherlösungen die Grundlastfähigkeit einschränkt.
  • Recycling: Obwohl möglich, ist das Recycling von Solarmodulen noch nicht flächendeckend wirtschaftlich, insbesondere bei älteren Anlagen mit giftigen Stoffen wie Blei (in einigen Dünnschichtmodulen).
  • Klimatische Einflüsse: Staub, Schnee oder extreme Hitze können die Effizienz von Anlagen mindern und Wartungskosten erhöhen.

Ähnliche Begriffe

  • Photovoltaik (PV): Die direkte Umwandlung von Licht in Strom mithilfe von Solarzellen, ein Teilbereich der Solarstromerzeugung.
  • Solarthermie: Nutzung von Sonnenwärme für Heizung oder Warmwasser (nicht zur Stromerzeugung), oft über Kollektoren auf Dächern.
  • Concentrated Solar Power (CSP): Solarthermische Kraftwerke, die Licht konzentrieren, um Dampf für Turbinen zu erzeugen.
  • Erneuerbare Energien: Oberbegriff für Energiequellen wie Wind-, Wasser- oder Solarstrom, die sich kurzfristig regenerieren.
  • Netzparität: Der Punkt, an dem die Kosten für selbst erzeugten Solarstrom denen des Netzstroms entsprechen – in vielen Regionen bereits erreicht.

Zusammenfassung

Solarstrom ist eine Schlüsseltechnologie der Energiewende, die durch Photovoltaik und solarthermische Verfahren sauberen Strom aus Sonnenlicht erzeugt. Seine Vorteile liegen in der Unerschöpflichkeit der Ressource, der sinkenden Kosten und der Möglichkeit zur dezentralen Energieerzeugung. Trotz Herausforderungen wie Flächenbedarf, Speicherfragen und Rohstoffabhängigkeit hat sich die Technologie global durchgesetzt – getrieben durch politische Förderung, technische Fortschritte und das wachsende Bewusstsein für Klimaschutz.

Mit weiter steigender Effizienz, verbesserten Speicherlösungen und innovativen Integrationskonzepten (z. B. Agri-PV) wird Solarstrom zukünftig eine noch größere Rolle in der globalen Energieversorgung spielen. Seine Entwicklung ist eng verknüpft mit der Fähigkeit, ökologische und wirtschaftliche Interessen in Einklang zu bringen.

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